Mittwoch, 18. Juni 2008

Fanny-Jubiläum: Fest für die älteste Steinzeit-Diva

NÖ Landtagspräsident Hans Penz eröffnete neu gestalteten Eiszeitwanderweg in Stratzing

Vor genau 20 Jahren wurde bei Grabungsarbeiten für einen Wasserbehälter in Stratzing bei Krems eine 7,2 Zentimeter große steinerne Venusfigur von Archäologen gefunden:
Die "Fanny vom Galgenberg".

Geschaffen vor 32.000 Jahren aus Amphibolitschiefer, gilt die Figur als ältestes Kunstwerk Österreichs und auch weltweit als früheste steinerne Darstellung eines Menschen - denn auch altersmäßig übertrifft die Frauen-Statuette ihre jüngere Kusine, die Venus von Willendorf, um 7000 Jahre. Benannt wurde die tanzende  Venus vom Galgenberg wegen ihrer besonderen Haltung nach der berühmten österreichischen Tänzerin Fanny Elßler.

Die Gemeinde Stratzing hat nahe dem Fundort ein Eiszeitlager nachgebaut, in dem Kinder und Erwachsene Alltagstätigkeiten der Eiszeit ausprobieren können. Das 20-jährige Fundjubiläum der Fanny vom Galgenberg ist dabei am Samstag, 14. Juni 2008, in Stratzing mit einem Festakt gefeiert worden. Gleichzeitig hat NÖ Landtagspräsident Ing. Hans Penz gemeinsam mit Bürgermeister Josef Schmid den neu gestalteten Eiszeitwanderweg, der einen Ausflug in die Geschichte bietet, eröffnet.

"Der Eiszeitwanderweg spannt einen kulturhistorischen Bogen in die Jetztzeit und nimmt aktuellen Bezug, in dem die drei Aspekte Mensch und Familie, Klima und Umwelt sowie Vegetation und Tierwelt beleuchtet werden", so Landtagspräsident Penz: "Niederösterreich und insbesondere das Donautal befindet sich damit als Wiege der europäischen Menschheit im Brennpunkt der Prähistorie und der Gegenwart."

Der Eiszeitwanderweg zeigt über eine Länge von rund vier Kilometer und Verteilt auf acht Stationen das Leben und die Kultur des Steinzeitmenschen während der letzten Eiszeit, seine Waffen und Geräte. Nachgebaute steinzeitliche Behausungen wirken überaus beeindruckend. Besonders instruktiv sind Führungen, die mit Dias und einem Videofilm ergänzt werden. Auch im Bogenschießen kann man sich hier versuchen. Vorgeführt wurden am Samstag von experimentellen Archäologen unter der Leitung von Fanny-Entdeckerin Dr. Christine Neugebauer-Maresch auch steinzeitliche Techniken, etwa wie man eine Speerschleuder handhabt sowie Steingeräte und Messerklingen aus Stein herstellt.

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